Donnerstag, 5. März 2015

Mein Revier!

Mittwoch 12.30 Uhr fällt der Hammer und ich verlasse mein Büro. Schnell ins Auto und ab ins Hülloch. Am Sonntag konnte ich schon zwei ziemlich gute Versuche in meinem Projekt verbuchen. Mit den Bewegungen des Boulders im Kopf, lenke ich mein Auto, welches die Strecke mittlerweile schon alleine fährt, durch die Kurven nach Tambach-Dietharz. Viel hatte ich die vergangenen Wochen nach der Arbeit am Abend Trainiert und gebouldert um mich fit zu fühlen. Ich krame meine 7 Sachen aus meinem Caddy und bin ganz gespannt, wie die Bedingungen sein werden. Wir haben 1°C +, es geht Wind und siehe da… es ist super trocken. Uiuiui, da kommen in mir schon wieder Bilder vom Durchstieg auf und die dazugehörige Nervosität. Schnell umdenken! Ich bin da um zu trainieren und gute Versuche zu machen. Alles andere ist zu verfrüht. Nachdem ich mich mit meinem Vater in leichtem Gelände aufgewärmt habe, gibt es den ersten Versuch. Schon nach wenigen Zügen geht mir der Arsch zu Boden. Der Hook hat nicht gehalten. Der Zug ist sowieso sehr speziell und bildet die erste Crux (Einzelzug 7b Fb). Ich mache eine kurze Pause und leg nochmal los. Nun läuft es wie am Schnürchen und alles passt. „Fühlt sich ja gar nicht so schwer an!“ Ich erreiche die zweite harte Passage, welche insgesamt ein Boulder namens „Graham“ 8a+ Fb ist. Sultergriff, Spannung und durchkreuzen auf die Leiste. Ich erwische die Leiste und falle beim Auflösen ab. Diesmal mache ich eine halbe Stunde Pause, spotte meinen Vater und lass die Haut runterkühlen. Vom Schultergriff ist meine Schultermuskulatur schon übermäßig warm. Hm, kein gutes Zeichen. Neuer Versuch. Nochmal so weit und ich bin es schon zufrieden. Die erste Crux läuft schon mal wie geschmiert und ich erreiche „Graham“. Ich knüppel die Schulterleiste mit aller Kraft her und presse mich voll rein, Mache den Kreuzzug auf den Leistenspalt, den ich optimal bekomme, Fußklemmer und Schultergriff zum Untergriff drehen. Oh Wunder, ich hänge noch dran. Dann geht die Reise weiter und ich reihe die 15 Züge bis zum Abschlussriss zusammen. Wahnsinn. Ich freue mich, denn damit hätte ich heute nicht gerechnet. Das Projekt hatte ja schon damals vom Entdecker Hannes Eschert den Namen „Dave Graham“ bekommen. Dabei bleibt es. Nun hat er auch eine Begehung. Ich schlage den Grad 8b Fb vor.

Foto: Markus Ixmeier

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