Samstag, 31. Dezember 2011

Boulderabend war ein vollere Erfolg


Am 29. 12. war es wieder so weit. Der Weihnachtsganz und co. wurde der Kampf angesagt und so wurde gemoved bis auch die letzte angefutterte "Energie" verbraucht war. Die Bewsucherströme rissen nicht ab und so starteten um 18 Uhr über 100 Boulderer in den bewegten Abend. Es standen 40 Probleme, welche es zu lösen galt. Dabei warteten atletische Dächer, gemütliche Henkeleien, gratzige Funierleisten und bittere Körperspannungsboulder darauf geknackt zu werden. 22 Uhr war dann alles vorbei und es konnte noch bei einem oder zwei Bierchen gefeieret und abgekühlt werden. Vielen Dank gillt den Schraubern, Conny Matthes, Dirk Uhlig, Michael Müller und Erich Hocke, sowie den Helfern Moni, Stefan, Heiko, Christian, Uli und Maxi.

Wir freuen uns darauf euch auch im nächsten Jahr wieder begrüßen zu können.

Hier die Ergebnisse:
Boulderabend Nr. 8

Jugend – männlich

Nr. Name, Vorname Heimatort Punkte

1 Bestvater, Armin Weimar 58
2 Zilasko, Pilipp Weimar 39
3 Walther, Ole Poppenhausen 37
4 Stier, Christof Coburg 32
5 Prause, Jannis Coburg 25
6 Hoffmann, Axel Zella-Mehlis 21
7 Vogt, Nicolas Wickers 20
8 Kött, Janek Petersberg 16
9 Engel, Nico Schleusingen 8
Engel, Gordian Suhl

Jugend – weiblich

Nr. Name, Vorname Heimatort Punkte

1 Paulus, Sofie Coburg 43
2 Bestvater, Alma Weimar 39
3 Günzel, Sarah Fulda 12
4 Wiegand, Madeleine Fulda 11
5 Goede, Lisa Marie Dresden 10
6 Frank, Andrine Oberhof 3
Müller, Angelina Dillstädt
ohne W.
Windler, Pauline Fulda
ohne W.



Damen – über 50

Nr. Name, Vorname Heimatort Punkte

1 Luxenburger, Mathilde Bieberstein 13


Herren – über 50

Nr. Name, Vorname Heimatort Punkte

1 Geißenhöner, Dieter Dillstädt 25
2 Lange, Reiner Bieberstein 20
Sommer, Steffen Winterstein ohne W.





Boulderabend Nr. 8


Damen

Nr. Name, Vorname Heimatort Punkte

1 Bagans, Peggy Erfurt 32
2 Kött, Wiebke Fulda 23
2 Müller, Daniela Dillstädt 23
2 Soldan, Sylvia Erfurt 23
5 Rudolph, Bettina Jena 20
6 Habel, Maria Untermaßfeld 17
6 Schmidt, Susanne Friedrichroda 17
8 Günther, Christiane Ilmenau 15
9 Graßhoff, Elke Zella-Mehlis 12
9 Vogt, Anke Fulda 12
11 Graßhoff, Cora Zella-Mehlis 6



Damen – ohne Wertung



Name, Vorname Heimatort

Böhm, Anna Dresden
Kunze, Kristin Gotha
Müller, Neli Leipzig
Pfeiffer, Wiebke Leipzig
Reith, Nina Fulda
Schubert, Heike Zella-Mehlis
Schulz, Tina Suhl
Strehlow, Carmen Erfurt
Zentgraf, Gabriele Rentwertshausen











Boulderabend Nr. 8

Herren

Nr. Name, Vorname Heimatort Punkte

1 Neumann, Paul Jena 61
2 Kessler, Philipp Coburg 59
3 Körner, Daniel Erfurt 53
4 Schulz, Joshua Erlangen 51
4 Wolburg, Maurice Meiningen 51
6 Eschert, Hannes Tambach-Dietharz 49
6 Roth, Stephan Jena 49
6 Schade, Florian Tambach-Dietharz 49
9 Apitz, Hendrik Jena 47
10 Schwundek, Georg Weimar 38
11 Grigor, Martin Erfurt 37
12 Buchberger, Stefan Mosbach 33
13 Ottma, Stefan Jena 32
14 Plumbaum, Robert Weimar 29
15 Lehmann, Christian Eisenach 27
15 Noll, Alexander Eisenach 27
17 Masunke, Thomas Wickers 26
18 Beck, Manfred Waltershausen 25
18 Saueracker, Thomas Oberhof 25
18 Schwarz, Marco Jena 25
18 Weißheit, Peter Seligenthal 25
22 Kobenstein, Nicky Erfurt 24
23 Euring, Volker Eußenhausen 22
23 Frank, Marko Oberhof 22
23 Heßenmöller, Norbert Suhl 22
23 Krause, Sebastian Schleusingen 22
27 Siegismund, Daniel Jena 21
27 Tamke, Hartwig Suhl 21
29 Goede, Matze Zella-Mehlis 20
29 Kaiser, Christian Ilmenau 20
31 Frieß, Kai Schwallungen 18
31 Mayer, Alexander Jena 18
33 Habel, Stefan Untermaßfeld 17
34 Schmidt, Torsten Meiningen 15
35 Kuschmerz, Hagen Suhl 14
35 Lämmerhirt, Heiko Möckers 14
37 Heynlein, Jan Erfurt 6









Boulderabend Nr. 8

Herren – ohne Wertung


Name, Vorname Heimatort

Bauer, Axel Floh
Bauer, Rene Schmalkalden
Brand, Benjamin Günthersleben
Bülow, Marcus Bockstadt
Engel, Aurin Suhl
Finn, Marcus Erfurt
Gaßert, Ulf Suhl
Grützner, Tim Leipzig
Hammerschmidt, Heiko Möckers
Hoppe, Markus Dresden
Jung, Conrad Floh
Kachel, Sven Garmisch-Partenkirchen
Kaundus, Tristan Günthersleben
Kehl, Marvin Petersberg
Koch, Benjamin Gräfenhain
Kött, Marius Marburg
Löhner, Rico Veilsdorf
Mitchel, Michael Schmalkalden
Sandner, Florian Niederwillingen
Tamke, Christian Berlin

Sonntag, 18. Dezember 2011

Adventsbouldern 2011



Auch in diesem Jahr luden die Thüringer Locals zum geselligen moven ins Hülloch ein. Am Abend des 17.12. waren top Bedingungen. Alles war vorhanden, um den Abend zu einem Höhepunkt zu machen. Motivation, gute Laune und viele alte und neue Bekannte. Gut über 50 Boulderbegeisterte folgten dem Lockruf des Hüllochs. Es war eine wirklich tolle Stimmung. Harte Boulder wurden gezogen, die "neusten Neuigkeiten" machten die Runde, es wurde das ein oder andere Bier getrunken und das Ambiente, das Licht und die Stimmung waren fantastisch. Die Riege der Anreisenden reichte von Norddeutschland über Sachen bis ins Südliche Frankenjura. Vielen dank an die Organisatoren Hannes und Dirk. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.

Donnerstag, 1. Dezember 2011

8. Meininger Boulderabend am 29.12.11

...und wieder ist es so weit. Der Meininger Boulderabend steigt zum 8. Mal. Es warten 30 Boulder auf Euch. Von zart bis hard wird alles geboten sein. Wieder bedarf es keiner Anmeldung. Ih müsst auch keinen Eintritt zahlen. Einfach kommen und losbouldern...
Ihr seid herzlich eingeladen!

Wann: 29.12.11

Zeit: 18-22 Uhr (danach darf noch gefeiert werden)

Wo: Kletterhalle Meiningen (BBZ am Drachenberg) Thüringen

Kontakt: hockeclimbing@web.de

Es gillt das Laufzettelprinzip!

Sonntag, 9. Oktober 2011

Conny spielt mit der Kraft (8c)




Nun ist es soweit: Wir müssen nicht mehr diesen beschwerlichern und Frankenjura untypischen Zustieg zum Zwergenschloss von gut und gerne 10 Minuten auf uns nehmen ;-). Am ersten Oktober 2011 gelang Conny ihr bisher größter Wurf. Sie konnte nach intensiver Vorarbeit nun die Route Powerplay 11- punkten. Powerplay zählt zu den eher „klassischen“ Linien in der Fränkischen und wurde 1996 von Werner Thon erstbegangen. Connys Begehung geschah allerdings genauso unverhofft, wie der Ringbandriss, welcher sie noch vier Wochen zuvor beim Arbeiten in der Route ereilte. Eigentlich hatte Conny nach dem Ringbandriss die Tour schon fast aufgegeben. Trotz Kletterpause intensivierte Conny das Körperspannungstraining und Trainierte Zangenhaltekraft, indem sie den kaputten Finger nicht belastete. Am besagten Oktober waren die verordneten vier Wochen rum und Conny wollte nur einmal schauen, ob sie wenigstens die Einzelzüge des Boulders inmitten der Tour zusammen bringt. Sie fand beste Bedingungen vor. Erstaunlicherweise ging der Boulder separat besser den je und auf Anhieb. Nach kurzer Pause wagte sie einen Versuch: die extrem pressigen und athletischen Züge gingen wie von Geisterhand, in der Crux: alles stabil – Zange links, Schulterschale rechts, mit links ab in die flache Schale, rechts abdrehen und mit links in die Zange, Füße postieren, mit links auf den kleinen Zwischensteller und patsch – Sie hat das fette Loch. Die restlichen Meter gingen wie im Schlaf. Conny ist überglücklich diese Tour in ihre Sammlung aufnehmen zu können, auch weil sie wahrscheinlich die erste Frau ist, welche das Spiel mit der Kraft gewinnen konnte.
Während meiner Zeit am Schloss der Zwerge konnte ich mich über die Begehungen von Ronin 10+, Linie 1 10/10+, Plan B 10 und A Chorus Line 10- freuen.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Martha



Vergangene Woche konnte ich nun mein Projekt am Freienfels knacken, welches ich schon im Frühjahr 2011 eingebohrt hatte. Matze Stöcker hatte bereits im Jahr zuvor einige Linien am Freienfels erschlossen und befreit, welche durchaus einen Besuch wert sind. Ich aber bohrte auf der anderen Seite des Massives eine doch recht lange Tour ein. Sie beginnt mit einem alten Projekt von Matze, um nach ca 7 Metern in ein großes Nohand-Loch zu münden, dann quert die Tour beinahe wagerecht weitere 8 Meter nach links. Ein Manko ist zu verzeichnen: Die ersten 3 Meter der Tour sind super brüchig. Alles wesentliche habe ich festgeklebt (es sind zwei befestigte Griffe und ein Tritt). Danach folgt wunderschöne Lochkletterei. In der zweiten Hälfte der Tour ist das Gestein vergleichbar mit der Holzgauer Wand. Die Kletterei ist sehr verschieden. Bis in den Nohand sind schwere Züge an Leisten, Zangen und kleinen Stellerlöchern angesagt. Die zweite Hälfte besticht durch athleische Kreuzzüge an Löchern. Die Durchstiegscrux bilden die letzten drei Meter. Der Tourenname ist Martha. Die Route widme ich einem für mich ganz besonderen Menschen! Den Grad schätze ich auf 10-.
Damit Ihr euch zurecht findet, lade ich zwei Topos hoch.

1. Martha 10- Th. Hocke 11
2. Ausstiegsvariante 9+ Th. Hocke 11
3. Proj.
4. Proj.
5. Proj.
6. Bonzai leicht 7 M. Stöcker 10
7. Bonzai schwer 8 M. Stöcker 10
8. Starker linker Finger8 M. Stöcker 10
9. Caput medusae 9- M. Stöcker 10

Freitag, 26. August 2011

Kontrastprogramm




Irgendwie war es so eine Sache mit dem Jahresurlaub diese Jahr. Bis vor Kurzem waren wir uns noch einig: Unser diesjähriges Ziel lautet Magalef! Doch dann bekam ich einen neuen Job und der Anteilige Resturlaub fiel dann doch nicht so üppig aus. Also gings für 10 Tage ab ins südlichste Klettergebiet Deutschlands: Arco;-).
Hm, Arco. Begeistert war ich erst net so doll, doch wir wollten wenigstens ein bischen italienisches Flair schnuppern. Doch ganz so Ziellos sind wir dann doch nicht an den Gardasee gereist. Wir hatten uns auf den Plan gesetzt klassische Routen im Grad 8a+ zu klettern. Als erstes stand die gute alte FUTURA 8a+ (La Gola) aus dem Jahr 86 Wohl eine der ersten, wenn nicht die Erste 8a+ Arcos, auf dem Programm. Bei Futura handelt es sich weder um einen heftigen und steilen Boulder noch um eine Ausdauertour. Futura ist eine Platte die nicht ganz senkrecht ist. Sie verlangt eine sehr feine Technik und, mann kann es kaum glauben, Ganzkörpergraft! Diese extrem defiziele Platte konnte erst Conny nach einem Tag auschecken und dann ich klettern. Es fühlte sich bei mir absolut grenzwertig an diese Tour zu klettern. Weiterhin gelangen uns in La Gola der Rain Man 8a+ (87)und die 8a (89)rechts davon. Irgendwie wollte ich da schon immer mal hoch. Doch unsere "fränkische Ausdauer" brauchte eine Weile, um sich an den Sintermaraton zu gewöhnen. Im San Siro konnten wir noch die wunderschöne abwechslungsreiche Route Men in Black 8a und Xanadu 8a+ punkten. An den Ruhetagen gabs dann immer bergeweise Eis und Kaffee ohne Ende. Da macht Arco Spaß...

Sonntag, 19. Juni 2011

Odin must be a Climber





Einmal sagte ein gestandener sächsischer Kletterer zu mir folgenden Satz: „Es gibt nur eine Sache auf der Welt, die schlimmer ist als feuchter norwegischer Urwald.“ Er kam gerade von der erfolgsarmen Suche nach dem Einstieg für eine Mehrseillängenroute am Langfjell. Triefend nass, Laub und kleine Äste schmückten sein graues Haar und mit beachtlich finsterer Miene hielt er inne und fuhr fort: „Noch mehr feuchter norwegischer Urwald!“

Einige Jahre später habe ich diesen durchaus wahrheitshaltigen Satz immer noch im Ohr. Doch in diesem Moment ist mir alles egal. Ich sehe nur noch Granit. Granit in allen Farben und mit den tollsten Strukturen versehen. Alles wovon ich je geträumt habe verkörperte diese eine Wand…
Wir waren wie auch in den Jahren zuvor nach Süd-Norwegen gefahren, um einer Art Sucht nachzugehen. Felsen suchen, Routen einbohren und diese dann klettern. Die beschrieben Tätigkeit übt einen starken Reiz auf mich aus, denn alleine der Gedanke DIE Wand zu finden lässt meinen Puls schlagartig in die Höhe schnellen.
Die kleine Halbinsel Øne am See Fyresvatten ist seit 15 Jahren unser Ausgangspunkt. Idyllisch gelegen mit grobkörnigen Sandstrand und ruhiger Atmosphäre hat dieses Eiland rein klettersportlich einiges zu bieten. Denn umsäumt ist der Fyresvatten mit Felspotenzial das einfach für jeden was zu bieten hat. Beinahe 700 Meter hohe Granitriesen, pralle und Steile Sportkletterwände zu deren Füßen Unmengen an Blöcken mit 1A Linien zu finden sind, prägen das Landschaftsbild.


Back to the beginnings

Schon in den 80gern leistete das Urgestein Götz Wiechmann allerhand Pionierarbeit im Gebiet. Dabei erschlossen Götz und sein Team die ersten Traumlinien im goldgelben Granit von unten und stießen so bis in den Oberen neunten Grad vor. Dabei hinterließen die wilden nur dort einen Bohrhaken, wo es beim besten Willen keine Möglichkeit gab, selber etwa im Fels zu versenken. Als eines von vielen Beispielen ist die Route „Karies Moralis“ UIAA 7 am Langfjell zu nennen (700 Meter Kletterlänge). Kommentar in Götz`s erster Kletterführerauflage Go North:“ Nichts für Kletterer der Marke Leichtfuß und Konsument alla Frankenjura.“ Auch der leider verunglückte Kletterpionier Tod Skinner stattete dem Gebiet Ende der 80ger einen Besuch ab und hinterließ eine Erstbegehung im saubersten Stil.
Mehr und mehr rückte das Sportklettern in das Zentrum des Erschließerauges. So wurden in diesem Zug die Drugwall, The Wall und die Sunshinecliffs (auch als DWS-Spot tauglich) erschlossen. Später kamen durch uns der A…der Welt und die Gelbe Wand hinzu. Auch wenn man bei den letzteren genannten Spots die Stopper getrost im Auto lassen kann, so sei angemerkt, dass vor allem bei den von Götz Wiechmann und den norwegischen Kletterern erschlossenen Touren ein Satz Stopper nicht fehlen sollten.


Suchen und finden

Vor einigen Jahren fanden wir unser Glück an haushohen Blöcken. Sie boten alle Neigungen und hatten schöne feine Strukturen. Von unserem Campingplatz waren die Blöcke in 20 Minuten Schlendergang gut zu erreichen. Es entstanden eine Vielzahl von Bouldern bis Fb 8a und auch einige Kletterrouten bis zum 9. Grad konnten den Trümmerstücken entlockt werden. Apropos Trümmerstücke: Diese im grünen Tal liegenden Blöcke, an denen wir jeden Abend unseren Spaß hatten, waren nicht mehr als Bruchstücke aus einer monströsen am Hang darüber liegenden überhängenden Wand. Wie im Wahn rennen wir den steilen Hang hinauf, kämpfen uns durch nassen und nässeren norwegischen Urwald, bis wir mit Tannennadeln und kleinen Ästen im Haar den Wandfuß erblicken. Eine Wand tut sich vor uns auf, welche gut mit den Ausmaßen des Schleierwasserfalls zu vergleiche wäre. 60 Meter hoch und bestimmt 700 Meter breit. Viele der Sektoren weisen eine unglaubliche Steilheit auf. Die Qualität der Linien ist kaum mit Worten zu beschreiben. Der Zentralsektor hängt mit Sicherheit zwanzig Meter über, wobei einige Wandbereiche Links und Rechts des Zentralsektors immer wieder weniger steile, ja bis teils senkrecht bis liegende Wandpartien bieten. Doch eine Linie links des Riesenüberhangs ist mir noch genau im Gedächtnis: Eine schwarz-weiß gefleckte Kante welche weit überhängend gut 40 Meter gen Himmel wächst. Der absolute Wahnsinn!


Die Arena entsteht

Einige Jahre nach dieser Begegnung begannen wir damit, dieser Wahnsinns Wand, die wir „Arena“ nannten, die ersten für uns kletterbaren Routen zu entlocken. Nicht nur, dass die Linien von 1A Güte waren, auch die Gesteinsqualität kann als absolute Delikatesse bezeichnet werden. Teils schwarzgrauer Granit mit Rissen, Leisten und Henkeln, welche durch steile Wandbereiche führen und teils goldgelber Granit mit genialen Strukturen wie Löcher und Knuppel boten sich uns. Als erstes nahmen wir einen Riss in Angriff, welcher uns bei jedem Besuch an der Wand ins Auge stach und geschmeidig am rechten Wandteil der Zentralen Arena 30 Meter empor schwung. Also Frinds und Stopper an den Gurt und ab die Post. „Ganz oben setzen wir dann einen Umlenker.“ Doch schneller als gedacht, mussten wir feststellen, dass selbst mit unseren größten Cams in diesem leicht überhängenden Riss nichts zu hohlen war. Er war zu breit. Auf den 30 Metern setzten wir drei Bohrhaken und einen Umlenker im Vorstieg, wobei ich mich mit Hessi abwechselte. Sozusagen, den Riss hochklappern, die rechte Schulter im Riss verkeilen, Füße weit hoch (denn da war nur Reibung), die Bohrmaschine am Seil mit der linken Hand und den Zähnen hochziehen, Loch rein, Haken rein, runter und ausruhen. Saui und Erich sicherten und unterstützen uns von unten. Am Abend waren wir Körperlich und psychisch am Ende. Abgesehen von den Strapazen hatten wir nun unsere erste Tour an der Arena mit dem Namen „Vier Toreros“ die wir mit 7- bewerteten. Am Abend würde dieser zähe Start gebührend mit selbst mitgebrachtem Bier begossen. Unter dem Motto „ein Tropfen auf dem Heißen Stein“ zogen wir die Tage darauf immer wieder in die Arena ein, um wenigstens die realisierbaren Sachen zu bohren und zu klettern. So bekam der Zentralteil noch eine Wandkletterei im achten Grad namens „Jormundgandr“ ab, die durchaus noch um eine zweite Seillänge (sicher sackschwer) zu ergänzen ist. Danach verlagerten wir unsere Aktivitäten auf den ganz linken Sektor der Arena. Dieser Wandbereich zeichnete sich durch ein Dach im Einstiegsbereich und gute Wandkletterei mit Ausdauercharakter aus. Hier erschlossen wir noch einmal sechs Touren(vor allem im achten und neunten Grad) mit bis zu 25 Metern Länge. Wenn man nun die harten Fakten betrachtet: 8 Touren von mit Sicherheit über Hundert möglichen gebohrt und erstbegangen, die besten und schwersten Linien wurden von uns noch gar nicht berührt. Dann ist das wirklich nur als kleiner Anfang zu bezeichnen. Also los Leute! Rann an den Speck. Eure Bohrmaschinen schreien nach solch einem Fels. Die Wand gehört allen! …und das Beste ist, dass der Zentralsektor und einige andere Sektoren komplett regensicher sind.


Die Schwarze Wand

Damit nicht genug, so birgt die Umgebung um Killegrend noch vieles mehr an vertikalem Potenzial in sich. Fast gegenüber der Arena und nur zehn Gehminuten vom Camping Øne entfernt wartet die Schwarze Wand auf hungrige Erschließer. Hier existieren bereits 8 Anstiege vom 3. bis zum 10. Grad. Die Wand ist eher senkrecht und bauchig, manchmal auch liegend und verfügt über eine stattliche Höhe von 80 Metern. Bester Granit! Gerade in den schwereren Touren zeichnet sich die Kletterei durch technisch anspruchsvolle Bewegungen an slopigen Griffen und kristallenen Leisten aus. Das momentane Highlight des Gebiets stellt die Route „Soljanka from Hell“10-/10 dar, welche ich im Rahmen eines Kurztrips in die Telemark 2008 erstbegehen konnte. Gute Haut ist hier die Grundvoraussetzung, denn die Kristalle der winzigen Steller an der Crux bohren sich tief ins Fleisch.


Øne und dein Potenzial

Rings um die „Augeninsel“ nahe Killegrend reihen sich wie an der Perlenkette lohnende Kletter- und Erschließungsziele aneinander. Wenn ich da an die Wand denke, auf welche man jeden Abend blickt wenn man am Zelt sein Bierchen aufmacht, die noch völlig unberührt ihren Dornröschenschlaf schlummert und steil, hoch und mächtig nur darauf wartet wach geküsst zu werden. Oder der 300 Meter hohe Jorunlandsnuten direkt links daneben. Durch dessen zentrale Hauptwand verläuft bislang nur eine von uns 1998 erschlossene Tour im achten Grad. Wer es also etwas höher mag ist hier gut aufgehoben. Auch am Flaten hat sich einiges Getan. Götz und seine Mannen haben hier eine Vielzahl von gut gesicherten Mehrseillängentouren bis 7+ hinterlassen.
Letztendlich bleibt mir nur zu sagen, dass jene die ohne Bohrmaschine und Co. anreisen mit Sicherheit im Fyresvattengebiet Beschäftigung für Jahre vorfinden. Für die, die auf Neulandsuche gehen wollen sein zwei Dinge gesagt: 1. Eure Lebenszeit wird nicht ausreichen um das Potenzial auszuschöpfen. 2. Ihr werdet ausflippen ob der Schönheit der Linien und der Qualität des griffigen Granits.

Wenn ihr weitere Infos zum Gebiet wollt besorgt euch den Kletterführer Telemark von Götz Wiechmann Kamin Verlag oder wendet euch an mich: hockeclimbing@web.de

Montag, 30. Mai 2011

Neubewertungswelle an den Blöcken der Fränkischen

Eine interessante Diskusion startet gerade auf Obbis Seite Boulderrausch.de. Seht selbst und beteiligt euch mit konstruktiven Beiträgen!


Bewertungen in Datenbank korrigiert

Geschrieben von webmaster am 27.05.2011 um 23:53
Bewertungen, bewertung, BEWERTUNG, bewertungen
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Die Diskussionen über "richtige Bewertungen" im Klettersport sind so alt, wie Uromas Unterbuchsen, aber trotzdem immer brandaktuell. Neulich äußerte sich Paul Robinson über die Bewertungen im Highendbereich und korrigierte.

Anlass genug, um auch mal wieder im Frankenjura die Lage zu checken.
Markus Windisch, einer der Erstbegeher in den oberen Graden hat seine Boulder beleuchtet, analysiert und einem neuen Bewertungsmaßstab unterzogen.
vgl.: http://www.boulderrausch.de/easynews.php?action=comments&id=271#form

Mittwoch, 18. Mai 2011

Montag, 2. Mai 2011

Conny ist branntgefährlich

Das Conny auf Knarren steht, dass ist erst seit Kurzem bekannt. Die Marke "Smith & Wesson" hats ihr angetan.
Smith & Wesson befindet sich an der Hungenberger Wand und wird mit dem Grad 10+ gehandelt. Athletische Züge an fast ausschließlich Löchern bestimmen die Charakteristik der Kletterei. Nach ein wenig Vorgeplänkel erwartet einen ein super weiter Kreuzer auf einen recht schlechten Griff an dem es dann gilt den Schwung abzufangen und weiter zu gehen. Die Durchstiegscrux bildet erneut ein sehr weiter Kreuzer. Danach wird rausgekrault...
Zu Connys Geburtstag fiel sie noch beim "rauskraulen". Kein schönes Geschenk aber was will man machen. Dafür kam der Geburtstagsgo dann eine Woche später. Insgesammt sind wir ganze 12 Tage an die Wand geschlappt. Herzlichen Glückwunsch Conny!!! Fotos folgen...

Mittwoch, 27. April 2011

Südthüringer Outdoor Challenge 25./26.Juni 2011

Spor t – Natur – Teamgeist – Grenzen überwinden
Die Südthüringer Outdoor Challenge ist ein vielseitiges Event, bei dem im Team verschiedene Anforderungen erfüllt werden
müssen. Spaß und Teamgeist sollen auch dieses Jahr im Vordergrund stehen. Ein anspruchsvolles und aktives Wochenende
unter Freunden sowie ein attraktives Rahmenprogramm sorgen für unvergessene Erinnerungen.
Ausschreibung:
Veranstalter: Meininger Mountainbike Club e.V.
Hauptverantwortlich: Volker Euring
Kontakt: info@werrabike.de
Ort/Start/Ziel: 98617 Meiningen – Freizeitzentrum „Rohrer Stirn“
Anreise: Freitag, 24.06.11, 17:00 (Abendessen, Infoveranstaltung, Zeltübernachtung)
Start: Sa. 25. Juni 08:00 Parkplatz Freizeitzentrum „Rohrer Stirn“
Teilnahmegebühr: 180,- €/Team (inkl. Mahlzeiten+Getränke+Versorgung+Campground+Schwimmbad+Equipment)
Meldeschluss: Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl (siehe: www.werrabike.de)
Teilnehmerzahl: 20 Teams zu je 3 Personen, jeweils mindestens eine Frau pro Team.
Anforderungen: Die Teilnehmer müssen in den Hauptsportarten auf folgende Distanzen vorbereitet sein:
Laufen: ca. 15 km, Mountainbike: ca. 100 km, Felsklettern, Kanu. Weiterhin können Fähigkeiten
aus dem Bergsportbereich wie Abseilen, Bergungstechniken und andere Aktivitäten abverlangt
werden. Orientierungssinn und der Umgang mit Kartenmaterial werden vorausgesetzt.
Jeder Teilnehmer absolviert jede Einzeldisziplin. Kontrollstellen müssen passiert werden.
Ausrüstung: Jeder Teilnehmer benötigt ein funktionssicheres Mountainbike (Helmpflicht!), persönliche
Sportbekleidung und möglichst eigene Kletterschuhe/-Gurt. (Wird aber bei Bedarf auch gestellt).
Sicherheit: Da die Veranstaltung von ehrenamtlich Tätigen organisiert wird, handeln die Teilnehmer stets auf
eigene Gefahr. Der Veranstalter weist ausdrücklich darauf hin, dass er jegliche Haftung
ausschließt. Es wird den Teilnehmern dringend empfohlen, sich privat gegen Unfall und
Haftpflicht zu versichern. Für die eigene Sicherheit und die Sicherheit des Equipments sind
die Teilnehmer selbst zuständig. Außerdem werden die Teilnehmer darauf hingewiesen, sich
während der gesamten Veranstaltung, bei der Benutzung von öffentlichen Straßen und Wegen an
die Straßenverkehrsordnung zu halten. Der geplanten Wegführung ist unbedingt zu folgen. Bei
der Benutzung von nicht öffentlichen Wegen ist besonders an unübersichtlichen Stellen erhöhte
Vorsicht gegenüber Wanderern und Reitern geboten. Den Anordnungen des Strecken- und
Sicherungspersonals ist unbedingt Folge zu leisten.
Schutz der Umwelt: Der Routenverlauf der gesamten Veranstaltung führt durch einige sehr sensible Bereiche. Die
Ausrichtung dieser Veranstaltung soll beispielgebend für das naturverträgliche Betreiben von
Outdoor-Sportarten sein. Deshalb erwartet der Veranstalter von jedem Teilnehmer, dass nur die
vorgeschriebenen Wege benutzt werden, keinerlei Müll und Unrat zurückgelassen wird, beim
Klettern am Fels kein Magnesia- Pulver verwendet wird, am Fels nur die gekennzeichneten
Zustiege begangen werden, besondere Rücksicht gegenüber Forst- und Jagdausübenden
genommen wird, im Verlauf der Kanu-Fahrt das Ufer nur an den gekennzeichneten
Umtragestellen betreten wird. Die Missachtung der genannten Bedingungen kann eine
Disqualifizierung zur Folge haben! Der Veranstalter behält sich Änderungen im Ablauf vor.
Die verbindliche Teilnahme wird per e-Mail nach Zahlungseingang auf unser Konto bestätigt!
Bank: Rhön-Rennsteig-Sparkasse Meiningen Konto: 1310011229 Bankleitzahl: 840 500 00

Donnerstag, 21. April 2011

Die Schallmauer wird erschlossen

Doro, Matze, Erich und ich stehen auf dem Parkplatz: " Die Wand hat keinen Namen. Wie können wir das Ding nur nennen? Sonst sind wir doch so kreativ. Warum bloß heute nicht? Nach einer Reihe von überaus dumpfen Vorschlägen flüstert Doro ganz leise "Schallmauer". "Das ists!" Aufgrund der vorherrschenden Motorradsaison und der nahegelegenen Straße passt der Name perfekt. Danke Doro! Die letzten drei Tage verbrachten Erich und ich damit, die Schallmauer mit entsprechenden Routen zu versehen. Putzen, Bohren, Kleben, Putzen. Chalken und Klettern. Ja am dritten Tag durfte auch geklettert werden. Herausgekommen sind dabei 7 schöne Touren in griffigem Jurakalk. Löcher ohne Ende. Die Schallmauer ist 13 Meter hoch und ist nach Westen ausgerichtet. Hier die Routen von links nach rechts:

1. Ultraschall 6 E. Hocke 11
Schöne Genusstour in sehr gutem Gestein
2. Schall & Rauch 7 T. Hocke 11
Schwer am Anfang und am Ende.
3. Infraschall 7+ T. Hocke 11
Der erste Haken steckt etwas Höher. Crux zum UH.
4. Schalldämpfer 6+ E. Hocke 11
Bewegungsproblem
5. Schallplatte 9- T. Hocke 11
Anhaltend schwer bis zum UH.
6. Gehörsturz 8- T. Hocke 11
Genial athletisch.
7. Chinesische Fingerfalle 8- T. Hocke 11
Cleantour.
a. Bouldertraverse

Die Schallmauer



links: Thomas in der Cleantour "Chinesische Fingerfalle"8-




Erich in "Schall &Rauch" 7




Thomas erlebt einen "Gehörsturz" 8-


































Erich bei der Erstbegehung vom "Schalldämpfer" 6+





Ein Vinylfan in der "Schallplatte" 9-






















Montag, 18. April 2011

Wiesenttalnews No. I

Am Venushügel nahe Freienfels wurde nun das Projekt seinem Status enthoben. Manuel Brunn bekam das edle Teil vom ebenso edlen Spender Matze Stöcker geschenkt. Manuel machte kurzen Prozess und warf für "Nordschleife" den Grad 10-/10 aus. Die Tour besticht durch Boulderlastigkeit und ziemlich guten Zügen an noch besseren Gestein.

Samstag, 16. April 2011


Conny holt sich eine schnelle Begehung von open the time 8a trav. frankenjura

Michael Müller in Zeitlos 8- Burggrub

Montag, 4. April 2011

SCARPA - Test

Letztens stellte uns die Firma SCARPA den neuen Instict und den Instinct S (den Schnürer + Sliper) zum Test zur Verfügung. Wir haben die Schuhe im fränkischen Kalk hergenommen. Hier unser Resumee: Der Instict - Schnürschuh + Slipper hat uns sehr gut gefallen, wobei uns vor allem sein etwas festerer Leisten begeisterte. Sensibel ist er alle Mal. Allerdings kam es uns vor, als ob wir mit sehr wenig Anstrengung auf winzigen Tritten stehen können. Auch in sehr steilem Gelände, mit eher schlechteren Tritten, bleibt der Instinkt am Fels. Beim Bouldern testeten wir den Schuh auf seine Hook-Tauglichkeit. Sehr schön fanden wir, dass SCARPA beim Instinct wenigstens an der Verse diese Strukturierung weggelassen hat. Die Heelhooks lassen sich somit sauber setzen und man spürt Stabilität beim Hooken. Da diese Gummistrukturen fehlen, lässt sich gezielt Kraft übertragen, was vor Allem in eher strukturiertem Fels sehr praktikabel ist. Für Toehooks hingegen, muss man sich erst an den Schuh gewöhnen, da SCARPA hier im Spannbereich nicht auf diese Gummistruktur verzichten wollte. Toll funktioniert der Instict auf kleinen Leisten und in kleinen Löchern, in die man den Gummi richtig hineinknüren muss. Der Instinkt lässt vieles mit sich machen und gibt einem immer gute Stabilität. Beim Kauf sollte man wirklich darauf achten, dass der Schuh deutlich zu klein gewählt wird. Habt Ihr ihn 3-4 mal getragen wird er zur zweiten Haut.

Sonntag, 3. April 2011

TERMINATOR


In der Anfangssequenz wartet eine übel, flache Schulterleiste, welche mittels Fußklemmen dann doch ganz nett wird...

...die schöne Knüpplerleiste auf links ist noch angenehm, bevor man mit vie Körperspannung auf die flache Leiste kreuzt um dann aufzulösen...

Conny in Terminator 8a/8a+


...am vorletzten Zug. Von einem flachen Griff rechts mit einem super schlechte Zwischengriff au links geht es mit der linken Hand in einen sehr guten Griff.

Montag, 28. Februar 2011

Wir machen den Sack zu...



... und hoffen darauf, dass wir ab dem kommenden Wochenende wieder mit Seil und Co. losziehen können. Passende Pläne haben wir schon geschmiedet. Das vergangene Wochenende war für uns der perfekte Abschluss einer wunderschönen Bouldersaisson mit tollen Leuten und guten Begehungen. So konnte Conny am 26.03. mit Sea of Green 8a+ ihren bisher schwersten Boulder klettern. Ganze vier mal waren wir vor Ort, bis sie den Abschlussgriff in den Händen hielt. Sea of Green zeichnet sich zuerst durch extrem körperspannungsabhängige Bewegungsmuster aus, um dann im zweiten Teil mit einem Minnisteller auf rechts aufzuwarten. Auch der letzte Zug war nochmal spannend.
Alles in Allem ein sehr schöner Boulder in super Gestein und guter Optik. Zwischendurch konnten wir uns gleich in der Nähe noch die feine Traverse "open the time" 8a abholen. Hier ist "einfalten" angesagt. Erst traversiert man so dahin um dann eine spannweitenabhängige Crux bewältigen zu müssen. Danach löst es sich gut auf. Gestern hatten wir dann die Ehre die Bekanntschaft mit dem Klassiker "Geschenkt ist noch zu teuer" 7c+ schließen zu dürfen. Ein geniales Schild, dass man mittels recht angenehmen Monos überwindet. Mir wahren die Monos dann nicht mehr so angenehm wie bei Conny. Ich hatte mir am Samstag beim "Sharp End" am linken Mittelfinger einen üblen Fladen gezogen. So hatte ich da mit den Schmerzen mehr zu kämpfen, als mit den Ausstiegsmetern. Die Fotos sind aus den Bouldern Sea of green und Trigger und wurden von Julian Söhnlein gemacht. Vielen Dank Julian!

Montag, 21. Februar 2011

Hülloch gesperrt

Seit vergangenen Freitag steht am Hülloch ein fettes Schild: Betreten und Klettern strengstens verboten. Der Eigentümer!"

Da der Eigentümer verständlicherweise Probleme mit dem Versicherungsschutz auf dem Grundstück (auf welchem sich auch das Hülloch befindet) sieht, hat er nun dem Treiben einen Riegel vorgeschoben. Das Problem kam ja schon einmal vor vier Monaten auf, wobei man sich in so fern einigen konnte, dass der DAV Landesverband Thüringen eine entsprechende Versicherung für das Grundstück abschließt. Damit wäre allen geholfen gewesen. In sofern möchte ich nicht hoffen, dass es an dem ist, dass der DAV in dieser Form nicht tätig geworden ist. Das wäre für mich gleichbedeutend mit der Aussage, dass dem DAV seine Kletterer egal sind!
Ich hoffe sehr, dass dieses Versäumnis noch ausgebügelt werden kann. Es würde sehr schade sein, wenn unser kleines Kletter-und Bouldereldorado einer solchen Schlamperei zum Opfer fallen würde.
Ich bin sehr verärgert!!!

Sonntag, 23. Januar 2011

Hasta la vista baby

Conny Matthes klettert Terminator 8a/8a+ bloc.

1999 stand ich mit meinem Vater Erich das erste Mal unter den gechalkten Spuren in diesem monströsen Dach. Beide schüttelten wir mit dem Kopf und konnten uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass man dort lang klettern kann.

Zeitsprung:
"Auf gehts Roman! Ab in den Henkel!" Im November 2010 schleppen wir unsere holländischen Freunde Suzanne und Roman mit ans Terminatordach. Roman ist genauso heiß wie wir. Wir wollen Terminator probieren. Das ende vom Lied war, dass Roman das Ding nach drei Versuchen locker wegflockte und auf uns eine ganze Menge Arbeit wartete. Und so gingen wir unermüdlich ans Terminatordach. Den Weg nach Pottenstein findet mein Auto nun von alleine ;). Doch ab Jahresbeginn 2011 ging nix mehr. Das einsetzende Tauwetter und die damit verbundenen Bedingungen machten uns einen kräftigen Strich durch die Rechnung. Allerdings muss man dazu sagen, dass wir bereits seit einiger Zeit im Terminator keine nennenswerten Fortschritte mehr machte. Immer klappten wir im Letzten Drittel des Boulders zusammen. Es fehlte einfach an Körperspannung.

Die lange Schlechtwetterperiode verbrachten wir im Bamberger Boulderraum, wobei wir viele Sloper- und Pressboulder versuchten. Dann kam Conny auf die Idee das Ganze mit Körperspannungsübungen und Antagonistentraining zu kombinieren. Ich hätte nie gedacht wie anstrengend so etwas sein kann.

Ich denke, dass der gestrige Samstag der erste Tag seit drei Wochen (im Frankenjura) war, an dem man von guten Bedingungen reden konnte. Wir legten großen Wert auf das aufwärmen. Wir kletterten die Traverse in verschiedensten Varianten und waren im Kopf recht locker. Dann ging das warm-up im Terminator weiter. Conny konnte auf Anhieb das letzte Drittel locker klettern. Bei mir genauso. Dann machte sie einen Versuch und fiel am letzten Zug zum Henkel. Nach 15 Minuten Pause konnte Conny endlich das Terminatordach durchsteigen und somit ihren bis Dato größten Erfolg feiern. Ich musste mich noch sehr mühen, dass es dann kurz vorm Dunkelwerden auch mir gelang. Für mich ging ein kleiner Traum in Erfüllung.

Heute hatten wir beide noch Körner, um ein alten Sack, den "Buttholesurfer" 7c+in Burggrub, abzuhängen. Conny holte sich zum Dessert nochdas klassische "Atom Heart Mother" 7b im zweiten Versuch. Solche Wochenenden gibt es für uns nicht all zu oft. Doch es gibt sie... Fotos Folgen noch.

Sonntag, 9. Januar 2011

Bedingungsbericht

Seit Freitag ist durch den Temperaturaufschwung (bis 12 °C) vieles dermaßen nass, dass auch keinen intensiven Drocknungsbemühungen mehr fruchten. Die Fränkische sowie der Thüringer Wald (auch Hülloch) sind seither komplett abgesoffen. Mit einer Besserung ist (laut Wetterbericht) in den kommenden Tagen nicht zu rechnen. Das bedeutet: Plastik oder wegfahren. Im Tessin dagegen schauts wohl recht gut aus. Da wird momentan gut gerockt.
Nix für ungut...
Thomas

Wenn das Ego Amok läuft…

Vom Sinn oder Unsinn des Projektstatus
(Thomas Hocke /Januar 2011)

Die folgenden Zeilen sollen als eine Art Aufforderung zum Denken und Diskutieren verstanden werden. Dieser Aufsatz soll als Denkansatz Möglichkeiten und Grenzen des Sportkletterns unter einer rein ethischen Perspektive eröffnen und in einem ersten Teil einen Themenspezifischen Rahmen um das Thema „Projektstatus von Kletterrouten“ knüpfen.
Als übergeordnete Fragestellung möchte ich die Gültigkeit des so oft praktizierten Prinzips des Anspruchs des Erschließers einer Route auf die erste Begehung (freie Begehung) prüfen.

Damit das ganze nicht so trocken wird möchte ich versuchen mit viel Praxisbezug und Beispielen darzustellen und zu argumentieren.
Beginnen möchte ich mit einem Traum, der mich seit einigen Jahren immer wiederkehrend fesselt und beschäftigt.
Es beginnt an einem warmen Sommerabend. Ich verlasse meine Wohnung und mache nur wenige Schritte in ein mir sehr wohl bekanntes Waldgebiet. Ich spaziere total entspannt an einem Hang entlang. Ich war schon so oft hier (auch außerhalb meiner träume). Und ich kenn euch versichern hier gibt’s nur Buchen und nicht mal etwas, was aussieht wie ein Felsen. Doch im Traum ist ja alles anders. Ich wende meinen Blick links bergauf. Und plötzlich, was sehe ich? Den Perfekten Fels. Mein Fels. Den hab ich schon immer gesucht. Ich beschreibe ihn kurz, damit jedermann weis wie ich ticke. Er befindet sich fünf Gehminuten von meiner Wohnung entfernt, ist nordseitig ausgerichtet (wegen dem Grip), hängt nach allen Seiten stark über, 30 Meter hat er auch an Höhe, eine Boulderhöhle gibt’s dazu und ist mit den unglaublichsten Strukturen übersäht, die man sich nur vorstellen kann. Wahrlich ein Traum! Mein erster Gedanke: „Schnell und heimlich einbohren.“ Damit, wenn fertig, das Meisterwerk der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Meine Augen zeichnen die Lienen auf den Fels. Innerhalb kürzester Zeit weis ich schon, wie und wo die Routen Verlaufen werden. Es sind über zwanzig Aufstiege, die Schwierigkeiten gehen bis open end. Ein vertrauter Denkprozess spielt sich in meinem Kopf ab. Alles läuft nur auf das suchen von Linien hinaus. Ein Wahnsinns Traum! Doch da, was sehe ich da: Haken! Nein das darf und kann nicht sein. Und dort: Oben links, ein Fixseil. Da, plötzlich Bohrgeräusche. Wie ein getriebener gehe ich der Sache nach. Mein Traum wird zum Alptraum. Das letzte was ich in meinem Traum mitbekomme ist, dass ich meinen guten Freund Dirk erkenne und ihn freundlich grüße. Er hat den ganzen Felsen eingerichtet und natürlich die besten Linien schon befreit.
Die Frage, die sich für mich hier stellt, ist: Hab ich etwas verloren oder etwas gewonnen?
Man kann hierzu noch unzählige Fragen stellen, beispielsweise warum mich so etwas beschäftigt, bin ich so ein Egoschwein, dass ich es in den Träumen verarbeiten muss, oder muss ich immer der Erste sein und kann ich nur glänzen wenn ich den Anderen etwas präsentiere von dem niemand wusste? Und überhaupt, warum hat Dirk keine Rastas mehr? Und was macht er in meinen Träumen? Egal.
Der Grund, meine vorweg gegangen Schilderung, ist der meiner Fragestellung eine Basis zu geben, sie mit Inhalt zu füllen.

Wem gehört eigentlich Fels? Niemanden, Allen oder einem Einzelnen? Steht das Objekt der Begierde auf Privatgrund, so ist die Frage leicht zu beantworten. Doch sehen wir es einmal aus der Perspektive unserer „Klettergemeinschaft“: …und da geschah es, dass einer daher kam und zufällig durch die Blätter des Waldes etwas Felsähnliches schimmern sah. Er bohrte die besten Linien ein und fertig. Das war es. Nun gab es nur noch Spinnenweben. Tag ein Tag aus kam niemand, um die Projekte zu befreien. Viele andere hegten Interesse die Touren einfach klettern zu wollen.
Jetzt stellt sich die Frage, ob der Erschließer den Anspruch darauf hat die Touren zu erst zu klettern. Wenn ja: Wie lange? Weiterhin frage ich mich, ob es etwas ausmacht, ob Karl Heinz oder Klaus Dietrich zuerst da hoch macht. Natürlich kann man wiederum entgegnen, dass Karl Heinz sehr viel Arbeit hatte die Touren einzurichten. Und dann kommen Klaus und seine Kumpanen und rocken die Dinger einfach weg. Da ist es mehr als logisch, dass Karl stinkig ist. Zudem hatte Karl immense finanzielle Aufwendungen. Die Haken hatte er sich vom Munde absparen müssen.

Wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, dann muss ich folgendes gestehen. Hätte jemand anderes meine besten Touren vor mir geklettert, dann hätte mich das in einem bestimmten Maße geärgert. Ich hätte mich zweimal geärgert. Einmal, dass ich es nicht schneller geklettert habe und zum anderen hätte ich mich über mich selber geärgert. Über mein Ego. Denn: Was ist schon dabei? Bleib locker Herr Hocke! Ich bohre unheimlich gerne Touren ein. Ich suche gerne Felsen und dann die Linien. Mir macht das Putzen und das setzen der Haken spaß. Das Probieren der einzelnen „jungfräulichen“ Züge. Es ist ein tolles Erlebnis. Der ganze Prozess bis zum ersten Rotpunkt ist eine geniale Erfahrung. Doch kann es nicht auch toll sein, an diesem Prozess andere teilhaben zu lassen? Zum Beispiel beim klettern der Tour. Wir probieren die Züge gemeinsam und wer das Puzzle als Erster zusammenfügt hat die Erstbegehung. Ich als Erschließer bin ja schon auf meine Kosten gekommen. Der ganze Prozess hat mir großen Spaß gemacht. Die Spanier und Franzosen machen uns es ja vor. Bei denen gibt es kein Projektstatus. Die bohren ein und probieren. Kommt ein stärkerer und würde die Tour gerne versuchen, dann ist das kein Problem. Ich selber bin noch nicht auf dieser Ebene angelangt. Aber gerne würde ich da hinkommen. Gerne würde ich irgendwann einfach den egoistischen Schnürsenkel (der immer sagt: Finger weg, das ist mein Revier) im ersten Haken weg lassen. Vielleicht helfen mir ja diese Zeilen dabei, dem einen Schritt näher zu kommen.
Meiner Meinung nach schadet eine solche egoistische Einstellung der Athleten der Progression unseres Sports. Denn was passiert, wenn die Erschließer Jahrelang auf ihren Projekten herum glucken. Zum einen gibt es keine Veränderung und das ist schlecht für den Sport. Zum anderen manifestiert sich eine Ethik, welch nicht mehr „zeitgemäß“ ist, da die Frequentierung an unseren Felsen Jährlich zunimmt. Beispiel: Bouldern im Frankenjura ist in. Trotz Boulderappell kennen alle die Spots.
Ergo wirkt der Projektstatus hemmend auf die ganzheitliche Verteilung und somit Entlastung der Felsenlandschaft. Weiterhin stehen wunderschöne Linien da, welche aufgrund Projektstatus nicht geklettert werden können. Vielleicht sind es Touren, die eine neue Schwierigkeitsdimension aufbrechen können? Adam und Co. würde da schon hoch kommen. Aber unser Karl Heinz versucht sich schon seit 5 Jahren an den ersten drei Zügen.
Doch genau dieser „egozentrische“ Aspekt, dass Karl Heinz die ersten drei Züge schon seit Jahren immer und immer wieder versucht, veranlasst mich dazu, über meine vorangegangene Argumentation stark nach zu denken. Hierbei eröffnet sich eine weitere Dimension: Respekt. Und zwar der Respekt vor 5 Jahren der Hartnäckigkeit. Was wäre das für ein Arschtritt, wenn dann einer kommt und dem Karl Heinz zeigt, wie es richtig gemacht wird.

Ich finde, dass das schon eine recht verzwickte Sache ist. Die mit dem eigenen Projekt. Ist es möglich, eine Lösung zu erarbeiten, die ohne wenn und aber auskommen kann?

Es wäre toll, wenn sich daraus ein Diskurs entwickeln kann. Was meint Ihr?

P.S. Alle Karl Heinze und Klaus Günter sollen sich nicht auf den Schlips getreten fühlen. Die zwei sind rein fiktive Figuren.

Montag, 3. Januar 2011

Unverhofft kommt oft...

Tja, was soll man sagen? Eigentlich war das Hülloch am vergangenen Wochenende eher die Notlösung. Andere Projekte haben Vorrang. Aber wir waren gerade mal wieder in heimischen Gefielden und nach der Silvesterparty bei Freunden hatten wir auch keinen Nerv mehr bis in die Fränkische oder sonst wohin zu juckeln. Also gings ins gute alte Hülloch. Ganze zwei Boulder fehlten mir bis dato noch: eine 8b traverse welche sich durch eine knallharte 7c+ Traverse gefolgt von einem bitteren 8a bloc auszeichnet (fällt für mich momentan aus ;)) und eine 8a+ bloc Stehstart. Beide Boulder wurden vor ca. 1,5 Jahren von Markus Hoppe erstbegangen und stellen schwierigkeitstechnisch das Ende der Fahnenstange im Freistaat dar. Meine Wahl viel auf den 8a+ bloc namens Graham. "Graham" war der damalige Arbeitstitel für dieses Projekt. Wir sagten immer: "Das Ding ist so schwer, dass nur Dave Graham da nauf kommt." Nun ja...
Der Boulder zeichnet sich durch eine monströse crux gleich zu beginn aus. Man startet im Stehen an einem Henkel. Nun geht man mit links weit auf eine flache Schulterleiste im Dach und kreuzt mit rechts in einen kleinen Spalt, den man genau treffen muss. Ich verspanne die Füße im Dach und drehe flux die Schulterleiste mit links als Untergriff, um dann mit rechts weiter auf bessere Griffe zu schnappen. Danach gehts noch eine 7b raus. Im Endeffekt ist Graham eine geniale Dachlinie mit wahnsinns Bewegungssequenzen. Man kann auch noch einen 7b Sitzstart namens "Dave" dran hängen. Das ist bis jetzt noch nicht geklettert. Also ihr starken da draußen: Kommt und holt ihn euch den "Dave Graham"! Diese gestrige Begehung widme ich übrigens meiner linken Schulter, die seither brennt wie Feuer.