Donnerstag, 28. Januar 2010

Im Hülloch krachts

Markus Hoppe scheint sich momentan in einer unglaublichen Form zu befinden. Schon gegen Ende des Jahres 2009 knackt er das heiß umrungene Projekt "Graham". Der Boulder startet im Stehen vom Endgriff von "Dave" (7b) und zeichnet sich durch einen kompromisslosen Schulterzug im Dach gleich zu Beginn aus. Darauf folgen schöne Züge, welche allerdings nicht zu unterschätzen sind. Der Boulder wurde mit 8a+fb bewertet. Der komplette bürgerliche Name des amerikanischen Topkletterer wartet noch auf eine Begehung. Vor einigen Tagen hagelte es im "Loch" die erste 8b fb Traverse. Die knallige Traverse "the Battle reages on" (7c+) verlängert Hoppe um den "Untertan" (8a). Der Name: "Resistance"
Vor dieser Leistung kann man nur den Hut ziehen! Bleibt nur noch abzuwarten, wann die Traverse um den Ausstieg von "Graham" verlängert wird. Nebenbei gesagt: Das sind nicht die einzigen Projekte ab 8a fb aufwärts, die im Hülloch darauf warten abgeknipst zu werden ;-)

Dienstag, 19. Januar 2010

Lust auf Fränkische


Eigentlich bin ich die letzten Wochen und Monate so gut wie nur noch in der Fränkischen anzutreffen. Vor Allem die Blöcke um Pottenstein haben es mir angetan. Das Gräbnerwändchen besticht mit einer Gesteinsqualität, welche von aller erster Güte ist. Vor allem sind Tretboot (soft 7b) und Miniglof (soft 7c) zu empfehlen. Super schöne Schalen und Dellen führen an die Ausstiegshenkel. Weiter rechts unten befindet sich der Cassanova (7b+), ein genialer Highball vom Heiko und eine sehr schöne Traverse mit einem kleinen "Stellchen". Eigentlich ist ja der ganze Hang voll mit 1A Bouldern. Aber man darf ja nix verraten;-). Polly Pocket (8a) ist ein knallharter Dreizügler und für Menschen mit dünnen Fingern schon eher kletterbar. Nun hab ich aber meine Aufgabe gleich links davon gefunden...

Norwegen 2009


Das Bohrkommando rückt aus. So könnte die Überschrift auch lauten. Moni, Erich, Hessi, Saui Ben und ich trafen uns im Juli in der Telemark im Süden Norwegens, um zu Klettern, zu Bouldern und zu Bohren. Am Vormittag hatte ich in Bamberg noch ne mündliche Prüfung. Na ja, Prüfung ablegen und ab in den vollgepackten Bus Richtung Norden. 1,5 Tage fahren und da. das Felspotenzial ist der Wahnsinn. Ich hatte einen Felsriegel im Hinterkopf, welcher mit den Ausmaßen eines Schleierwasserfalls gesegnet war. Ca 20 Gehminuten vom Camping in Killegrend entfernt steht das Prunkstück. Fast 60 Meter hoch und ungefähr 400 Meter breit zeigt sich das steile und Dachgeschwängerte Monster. "Mein Arbeitsplatz für die kommenden zwei Wochen." Ich war kurtz vor dem Ausflippen, als ich die Wand in Augenschein nahm. Eine Linie besser als die Andere. 50 Bohrhaken und 10 Bühler sind nicht genug...ich brauche mehr...mehr Material, mehr Zeit, mehr Helfer. Das Wetter war ziemlich schlecht, aber war man erst am Wandfuß, so war alles trocken. Eine Linie schoss uns allen sofort ins Auge. Direkt im Hauptsektor durchzieht eine grandioser Rissverschneidung die die kompakte Bleiwand. Nur es gab ein Problem: der Riss war einfach zu breit für Klemmgeräte. Aufgrund der Steilheit bohrten wir das Ding von unten ein. Ich denke drei BH auf 30 Metern sind keine Schande. Die erste Tour an der "Arena" war geboren. "Vier Toreeros" nannten wir den Weg.
Dazu kam dann "Jormundgand" 7a und einige Projekte. Im linken Sektor bohrte ich "Dollenstein" 6a+ und "Dollenstein Dir." 7b sowie einige weitere Touren bis zum Grad 7c. Hier ist das Potenzial, um genialste Neutouren bis in die obersten Grade zu erschließen. Die Linien sind der Hammer! Wer daran interessiert ist dort oder in der Region zu erschließen, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Ich würde mich freuen, wenn mehr auf den Geschmack kommen. Das Gestein ist edel!

Bin wieder da...


Das Jahr 09 wurde verletzungsfrei bestritten und bestand aus super vielen tollen Kletterstunden. Ich war mit meinen Freunden in heimischen aber auch fremden Klettergebieten und es war eine tolle Zeit. Das erste Drittel des Jahres verbrachte ich mit meinem Vater Erich im Hülloch. Erich kletterte dann endlich sein Projekt Level 3 (8+) und war stolz wie ein Spanier. Fast am selben Tag gelang mir noch die Erstbegehung meines Projektes. Nach unzähligen Versuchen war der Tag gekommen an dem ich die Züge aneinanderreihen konnte. Ich konnte es kaum glauben. Ein manches mal dachte ich darüber nach einfach die Flinte ins Korn zu werfen, konnte mir nicht mehr vorstellen die Route klettern zu können. Aber dann konnte ich nach einigen Woche Vorarbeit den Einstiegsboulder in zwei Teilen klettern. Eine Woche später gelang er ganz. Die Hoffnung stieg und ich wollte nur noch da hoch, den Umlenker wollt ich klippen. Nach einigen Tagen intensiven Trainings in der Tour setzte ich drei Durchstiegsversuche bis zum vorletzten Zug der Tour. Drei mal an einem Tag fiel ich am selben Zug ab. Dann die Lösung: ein Hook für rechts und die Stelle war save! Nun war der Plan zwei tage nur zu ruhen. Jemand erzählte mir, dass er nach einer Krankheit immer super fit sei, da er sich nur auf dem Sofa ausruhen würde. Ich war zwar nicht krank aber ich tat diese zwei Tage so. Ausruhen, nix machen (schwänzen von Vorlesungen). Alles nur um die Tour zu klettern. Nach den zwei Tagen Ruhe fuhr ich voller tatendrang ans Hülloch und... ALLES NASS! Ich war zerstört. Diese feinen Bedingungen hielten sich dann geraume 1,5 Wochen sodass ich mit meinem Training in der Tour erneut beginnen konnte. Stoisch Zug um Zug, Versuch um Versuch. Ich hatte keine Emotionen mehr. Egal. Doch dann ging es wieder Aufwärts. Ich war mittlerweile mindestens drei Tage in der Woche am Hülloch anzutreffen. ich sah die Leute kommen und gehen. Und immer die Frage: "Na, was macht dein Projekt?" "Wird, wird!" In Gedanken:"hoffentlich." Ich kannte alle die dort kletterten, was sie kletterten wusste ich auch, war ich ja immer da, wenn sie ihre Begehungen machten. Doch dann an einem "frischen" Sommermorgen im Juli lief alles wie am Schnürchen. Ich kam durch. Der Boulder zu Beginn ging flüssig, ich traf die Griffe perfekt. schnell bis aufs Band und schüttel. Die Ausstiegszüge mit dem weiten Spanner gingen so leicht wie nie. Dennoch bleibt zu sagen, dass mich diese Tour mehr als alles Andere gefordert hat und ich deswegen 11- vergebe. Sei es trum. Vielen Dank an alle die mich dort gesichert haben und sich auch meinen Launen aussetzten. Ach ja die Tour trägt den namen Sophisticated und wurde auch schon von Markus Hoppe ziemlich schnell wiederholt.